hm zurück, unten auf dem Grund, den auch die St??e des Zuges nicht aufrüttel
alles in Ordnung wu?te, heiterte sich ihr Gesicht auf, und indem sie sich bequem zurechtsetzte, gab sie Arnold Anweisungen, wie er sich verhalten müsse. Laut reden, natürlich – und sich nichts draus machen, wenn er manches nicht verstehe, die Mutter spreche eben noch wie die alten Leute – er solle nur recht
ht?? meinte Arnold zerstreut. Jetzt
en. überhaupt, gescheit ist sie ...? Es klan
ich, etwas übereilt, da er eben nicht ganz b
es Kind, das war alles. Marie lief denn auch bald fort in die Fremde, sie wollte Kinderg?rtnerin werden, war gebildet, an einem gewissen Ort hatte sie heimlich zu Hause Bücher gelesen – anderswo, das w?re ihr schlecht bekommen! Aber unbehütet, unerfahren, wie sie war, geriet sie an einen Kellner, einen Schwadroneur – nie hatte sie mit einem Mann reden dürfen, immer zu Hause eingesperrt, kein Tanz, kein Vergnügen, jetzt war sie natürlich von dem ersten besten entzückt – der hatte sie geheiratet, in Not und Elend, und so war sie untergegangen, gestorben – so sch?ne Z?hne, sch?ne Haare, alles weg – und wie oft hatten die Geschwister, auch der Bruder, der Poldi, die Alte auf den Knien gebeten, mit aufgehobenen H?nden, ihr doch mit etwas beizustehn. Die hatte ja immer Geld. Nein, nur ihre Flüche waren der verbotenen Ehe gefolgt, als Mitgift. Und ebenso der Ehe des Poldi. Indessen hatte auch der Vater das Heim verlassen, eine andere Frau in Serbien irgendwo genommen, Prozesse waren gefolgt, wegen Bigamie, und lauter solche schreckliche Sachen, dann hatte man vom Vater nichts mehr geh?rt; verschollen. Die Hütte aber in Wintertal hatten irgendwelche Feinde angezündet, so sagte wenigstens die Gro?mutter, kurz sie war abgebrannt. Das ganze Verm?gen ging zu Grunde, nur noch Herr Beer als Br?utigam, der das g?nzlic
sie denn dafür? Schlie?lich ist sie ja doch nur die Mutter. – Wenn man nur mit ihr auskommen k
nte, die sich ihm aber noch nie in so ausführlicher Entwicklung gezeigt hatte. Gegen die
aushalten?... Und dann spricht so vieles dagegen. Der Doktor meint, da? nur die Landluft da drau?en sie so la
Thema zu kommen, aber nicht auff?llig, erkundig
alte sie es nicht mehr so aus. Wahrscheinlich beschwindelten sie ja auch die Leute, sie k?nne ja weder lesen, noch schreiben, noch rechnen, für sich selbst stelle sie an der Stubentür mit Kreide irgendwelche seltsame Zeichen zusammen. – überdies habe sie Geld in der Sparkasse, f
berührt. Er beichtete der Mutter seine Erinner
ndert im Tag. Das hat sie l?ngst vergessen. – Jedenfalls b
ar
und Poldi haben arm geheiratet ... Nicht h?ren kann si
e Rolle auswendig, das würde sie wohl nie vergessen. Was für Mühen waren das aber gewesen, um die Gro?mutter zur Zustimmung zu überreden. Das ganze Dorf mu?te bitten kommen. Der Lehrer selbst. Auf Lehrer habe die Gro?mutter überhaupt sehr viel gegeben, und da? einmal einer, der selige Herr Schmidt, die kleine Schülerin gerühmt, das vergesse sie niem
n und von Zeit zu Zeit Nachricht von ihr zu geben. Und sie danke es ihnen schlecht, es sei ein Malheur halt. So habe sie neulich in der Stadt herumerz?hlt, Frau Lichtnegger komme nur deshalb zu ihr, weil Herr Beer ihr das kleine Seifengesch?ft eingerichtet habe. Eine vollst?ndige Lüge, solche Dinge setze sich die alte Frau ganz aus sich selbst zusammen. Und diese Launen ... Nun, er solle nur bei Lichtneggers recht freundlich sein, man k?nne ihnen gar nicht genug danken ... Und Arnold fand ganz erstaunt, mit was für Dingen, die er noch gar nicht kannte, er im Grunde zusammenhing. Nun gar mit einer Maurersfamilie. Davor hatte er doch einen kleinen aristokratischen Abscheu und fragte: warum Mama nicht lieber gleich zur Gro?mutter nachschauen gehe. – ?Nein, ich mu? mich zuerst erkundigen. Sie ist vielleicht im Spital. Und das ist sehr weit von ihrer Wohnung und auf dem Berg, hoch oben. Ja, hier geht das nicht wie
und man soll nur noch einmal schreiben.? ... Arnold dachte: Also sie lebt noch, wirklich unverwüstlich ... ?Aber denk dir nur. Gestern noch hat sie der Frau Lichtnegger, die sich so um sie bemüht und sie pflegt, einen Skandal gemacht. Die hat geweint, die ?rmste, wie sie mir's erz?hlt hat. Frau Lichtnegger, hat die Mutter gesagt, Sie haben da eine sch?ne Schürze, genau so eine ist mir vor ein paar Tagen gestohlen worden ... Was soll man da sagen?... Und dabei würde
r Sammlung – jetzt war der Flug l?ngst entschieden – ein ganz klarer Gedanke: morgen früh gleich die Zeitung lesen, nicht vergessen – er schlummerte wieder ein wenig, da trat Lina ins Zimmer, sie hatte ein Kind geboren, nein, Zwillinge mit ebensolchen Glotzaugen, wie sie sie hatte, gro?e gesunde rote Kerle von Kindern, so gro? wie Gerhart, dieser dumme Bursch, auch ihm ziemlich ?hnlich, wenn man's recht nahm – von neuem ri? es Arnold empor, und die einsamen kahlen W?nde anstarrend, die sich schon im Morgengrauen erhellten, überlegte er hastig, wozu er eigentlich nach Wintertal gekommen sei, wieder so ein unsinniger Streich, denn hier sich verbergen, bis zu
, Zusammengeducktem lebte also etwas wie sein eigen Fleisch und Blut. ?Warte ein bi?chen? sagte die Mutter ?ich will sie doch vorbereiten.? W?hrend sie vorausging, betrachtete Arnold, fast mitfühlend, den dunklen niedrigen Holzbau, die W?nde aus Balken und Latten, in denen nur die kleinen Fensterchen, wei? eingerahmt und mit Blumen, eine Farbe hatten, darüber dann das gro?e, mit schwarzer alter Pappe bezogene Dach, ru?ig und wie zerfallen; wie eine faltige Haube, h?her als das ganze übrige Geb?ude, drückte es mit unverh?ltnism??iger Kraft herab und armselig sah eben deshalb solch ein Bauwerk aus, dessen Hauptkraft in dem unwohnlichen, sich verjüngenden Dache liegt. Und die kurze Treppe, die z
ein, sic
e warm war. Da sah er nebenan seine Mutter das Taschentuch ziehn und schnell an die Augen pressen. Und auch die Augen der Gro?mutter ver?nderten sich, diese beinahe hundert Jahre alten Augen, sie weinte nicht, aber die Augen wurden trübe wie graue Regentropfen, loschen ganz aus – und dieser Anblick rührte ihn so, da? er seine Kehle, den Hals noch tiefer unten sich zusammenziehn fühlte ... Wie ein Gebet murmelte die Gro?mutter le
re –?, und w?hrend er sich an sie wandte: ?Ich wei? ja?
ten, undeutlichen Herzensmurmeln der Greisin hart und geziert: ?Schau, was ich dir mitgebracht hab. Ich hab geh?rt, da? du
paar unverst?ndliche. Dann, an die Mama gewendet, erhob sie ein wenig den Kopf: ?Ich sog dir, Regie,
ichte ihr
rl? sagte die Mutter, die Gelegenheit benützend, und zu Arn
b ka Ap
chmeichelte er ?wenn ic
e eben ein Wohlerfahrener, der dem minder Erfahrenen zum Spa? einmal nachgibt. Darauf fiel ihre Hand langsam wieder auf die Decke zurück: ?
r Geduld. Eine gute Patientin, was? Noch ein bi?chen F
v?llig gesund zu sein oder als spiele sie die Wehleidige, wie ein Kind, um sich interessant zu machen. Dieses regelm??ige Keuchen erweckte jedenfal
.? Die Mutter kramte am Fenster
ich trink mir e biss
du doch nie wi
Bis ich halt
iter: ?Und das Therm
f ihre Stirn, dr?ngte die Hand der Mutter zart weg ... Da war W?rme wie unter einer dünnen Schichte, und dieselben wohlgerundeten Knollen über den Augen, die er auch an sich wu?te ... Ein Gefühl unbeschreiblichen Behagens erfüllte ihn, vielleicht verst?rkt durch das stete Pochen d
irtschaft, Gott im Himmel ... Mutter, ein bi?l Kaffee, nicht?? und n?herte
? mich, wenn ich dir schon emol gesagt hab? und ihre Augen bekamen pl?tzlich zwei gl?nzende scharfe Punkte wie Dolchspitzen. Dann wandte sie sich an Arnold, der no
st mitgebracht.? Die Mutter entfaltete aus Papieren kleine Würstchen. ?
zwei Uhr, hat Frau Lichtnegger versprochen.? – Und nun beugte er sich, beruhigt, z?rtlich, zu der alten Frau nied
ge vor mei Tod hausieren gehn. Aber jetzt dos daliggen ... Ich k?mm scho gar nicht mehr
ast du uns geschrieben, die Mama soll nur schnell kommen. Und wie sie gekommen ist, war das Zim
sagte die Alte still. ?I
n. Er erinnerte sich, da? sie ihn schon unterwegs auf d
die Gro?mutter ?Aber jetzt geh i nim
hatte vielleich
te die Falten zu durchbrechen:
r sich hin. Nur ihre Wangen r?teten sich, war es Fieber oder schon Erholung? Jedenfalls keine Spur eines erregten Wiedersehns, nein, erregt war sie nicht, w?hrend er sich immer
Haben sei enk leicht wieder geschrieben, d
ro?mutter. Oder bist du vielleicht nic
te er doch, beispielsweise, einen Vorwurf gefürchtet, da? er noch nie zu ihr zu Besuch gekommen war. Doch in diesen Bahnen bewegte sich ihr Denken eben nicht. Er staunte; aber das Bewu?tsein einer Verst?ndigung war ihm so sü?, wenn es ihm wieder kam, da? er alles andere
, und Arnold fand ihren überlegenen Ton nicht
ch mit der intelligentesten Deutlichkeit, die aus diesem v
ensinniges lag in diesem Ton, wie wenn ein halbwüchsige
geworden, eppes d
icht recht sein?, wandte sich die Mut
en Sie mir eppes abgeben, Frau Goldberger, hat sie gesogt, Na ja, wenns geht, so nehmen Se sich nur e Stückele, hab ich gesogt. Do w?r uns beiden recht ...? Die Gro?mutter wurde zusehends munter. Sie plauderte mit sichtlicher Lust. Arnold, der immer nur einige Worte verstand, labte sich an ihrem Feuer, den ausdrucksvollen Biegungen der Stimme, die jetz
nen Gefallen machen, indem sie ihren Ausdruck gebrauchte. Die Gro?mutter merkte es aber gar nicht, sondern meinte nur ga
h nicht auch h
en auf dem Kinn die Gestalt von L?chern angenommen, diese Falten, die auf der Stirn in gleichm??igen Krümmungen hinzogen und über die Wangen hin nach allen Richtungen wie ein Netz lagen, das sich um die Mundwinkel herum undurchdringlich zusammenschnürte. Hier dr?ngten die Linien so dicht an einander, da? die schw?cheren von den tieferen durchschnitten oder als Hügel an die Oberfl?che gedr?ngt wurden, und diese tieferen schienen gar keine Hügel mehr, sondern Einschnitte ins Fleisch, unbeweglich. Die Nase dagegen hob sich ziemlich glatt und sch?n gebogen aus dem Wirrwarr. Mit unendlicher Wehmut betrachtete Arnold diesen beredten Mund, der keine Z?hne mehr hatte; seine Lippen bildeten dafür zackige Erh?hungen und Ausbuchtungen, die sich an einander schlossen und wieder auseinander zogen, je nachdem der Mund sich schlo? oder ?f
f die Mutter u
ühlt, stand es mit der Rücklehne nicht ganz an der Wand, sondern fremdartig suchte es nach Stützpunkten ... Arnold erinnerte sich denn auch, da? die Mutter es erst neulich angeschafft hatte, damit die Gro?mutter zu Mittag darauf ausruhn k?nne, zum gro?en ?rger der Sparsamen übrigens, die alle Geldausgaben verabscheute ... Nur noch ein M?belstück au?er dem Kanapee gab es in dem kahlen und doch überfüllten Zimmer: ein mageres Glask?stchen, wieder mit Geschirr gefüllt; obenauf lagen viele Brillen (Arnold nahm sich vor zu fragen, warum so viele, verga? es aber) und Gebetbücher (Also konnte sie doch lesen. Oder nur hebr?isch?). Die Kleider dagegen hingen nicht in K?sten, sondern frei an der Wand, nur von einem schmutzigen wei?en Tuch, das oben mit zwei N?geln befestigt war, verhüllt. Das war das Armseligste, diese nackten graugestrichenen W?nde, mit zwei winzigen quadratischen Fensterchen nur, deren Bretter wieder allerlei Porzellanzeug füllte – und die niedrige Decke, nicht glatt, sondern mit offenem Geb?lk, mit Spinnweben und Gott wei? was noch – und alle Gegenst?nde hier nicht etwa Mann für Mann und sauber hingestellt, sondern durcheinandergeworfen, wie in Schw?cheanf?llen, mit einander verbunden durch hingestreute Haufen von Gerümpel, durch Fliegen mit ihrem unertr?glichen Gesumm und Niedersitzen und wieder Kreisen, durch zerbrochenes Holz, Fetzen, Abf?lle, noch hinter dem Bett lugte ein ganzer Sack mit abgetragener W?sche hervor. Und dieses Bet
s ist doch enkerer Kanapee, das geh?rt enk und ich will's nicht. Setz dich nur auf
die Mutter an ihre Arbeit zurücklief: ?Aber was rede
rmelte
Obwohl er alles, was er sagte, herzlich fühlte, ja herzlicher, als er es a
r der Erd. Oben war ich halt scho genüg, es freut mich nimmer, ich hob genüg gehabt, glaub mir. E Sof m?cht ich machen.? Pl?tzlich aber erhob sie sich aus
, da hast du's leicht. Immer Koffi und Koffi noch und wieder.? Wie ein Dolmetsch wandte sie sich an Arnold: ?Die Mutter trinkt nichts
en der Gro?mutter – offenbar lagen da Verh?ltnisse zu Grunde, die er nicht kannte, noch aus alten Zei
g, um, mit der Handfl?che nach oben und dann wieder zu
en? spottete die Mama weiter, offenbar um zu belustigen. ?Da ist ja die Falle ...?
denn mei M?usile. Do hab ich 'r Speck 'reigetue und sie fri?t en
doch unl?ngst eine ganz neue gekauft, wo ist sie denn?? Sie stie? Arnold leise an,
streuen. Also hab ich Glas gesammelt und ihr gestrien, do stechen se sich herch.? Sie ?chzte. ?Wenn ich nur
klo
n, Frau Beer. Das ist ja gar kein Vergleich. No geh's nicht besser, Frau Goldbergen ... Sie hat halt Freude, da? Sie da sind ... Und das ist der Herr Sohn, nichtwahr.? Arnold verbeugte sich befangen. Die Gro?mutter sprach zu ihr wie zu etwas Fremdem, nicht ganz auf gleicher Stufe Stehendem: ?Nehmen Sie doch Platz, liebe Frau ...? und redete überhaupt so still und sanft
, lud auch die G?ste ein. Man a? von einem ausgebreit
b ka Ap
Himbeersaft
b ka Ap
h etwas essen, –
mit wohlgemeintem Eifer die Greisin, so da? Arnold sie bemitleidete, doch zugleich, da sie f
b?s: ?Hat man
u?te man sich hier gew?hnen ?Sie k?nnen auch zuh?ren, Frau Lichtneggern, von dei sel
e ihn die Mutter l
n nichts – Derf ich aber nicht doch e kleins bi?l was sagen?... und sagt ihm, die Regie, da? irgendwo e Fehler is, auf der Tafel. Also hast du ihm einen Fehler ausgebessert, dem Herrn Lehrer Schmidt, und warst doch die jüngste in der Klasse. Er hat sich aber dann auch gewundert
?tze in all den Kisten hat, habe er gefragt ... ?Ja, das mu?t du dir anschaun? sagte die Mutter zu Arnold, wie in einem Museum, indem sie unter dem Kopfpolster einen Schlüsselbund hervorzog. ?Acht Schlüssel und nur drei ganze Schl?sser im ganzen Zimmer? sie zeigte auf die
einem Einzelfall zu sehn, wie es mit diesem Wahn stehe, und fragte ga
n langsam, aber pr?zis auf: ?Der is für die Almer, der für das Fach in enkerem Kanapee ...? bis alle acht rich
sch?ftigt dieser Arzt sei, Herr Heiger, er mache nirgend
ein Skandal? fuhr die Mutter verzweifelt in die H?he, sie hat
dem gebrechlichen krummen Rücken, unter den weichen Schultern, und endlich die vielfach Seufzende wieder hinlegen. Indessen erging sich Frau Lichtnegger in Beschreibungen von Gro?mutters Krankheitszust?nden, als sei sie gar nicht anwesend. ?Wenn nur der Schüttel nicht wiederkommt.? Damit meinte sie den Schüttelfrost. ?Gestern hat sie wieder so einen Schüttel gehabt? und die immerw?hrende, selbstverst?ndliche Wiederholung dieses Wortes dünkte Arnold sehr einf?ltig, keines der komischen Worte, die er heute von der Gro?mutter geh?rt, zum erstenmal in seinem Leben, hatte diesen kindischen unernsten Eindruck auf ihn gemacht. – Frau Lichtnegger fuhr fort: No Mutterle, habe der Doktor gesagt, ich seh, Sie sind eine saubere Frau, – als ihm die Gro?mutter erz?hlt hatte, zur Entschuldigung, sie habe sich heute nicht waschen k?nnen ... Und wieviel er zu tun habe, noch einmal. ?Bis zehn Uhr nachts, von früh sieben. So beliebt ist er. Wenn er nicht bald von hier wegzieht, so vergeht er.? – Pl?tzli
em Ausschweifen sinnvoll begrenzt wie diese Dorfstube. Denn wohl fühlte er sich der Schlummernden verwandt, das verstand er nun, dieselben Stürme pochten auch in seinem Blut. Mochten sie losbrechen und ihre verderblichen Ziele suchen, was lag daran – nach allen Verwüstungen würde man seinem ergrauten Haar doch nichts anderes nachsagen als: er ist ein Original, und nicht einmal mehr recht b?s auf ihn sein – so wie bei der Gro?mutter – und die Ruhe in seinem Innern dann, o wie auf dem Gesicht dieser schlafenden lieben Frau, wie ohne Ged?chtnis ... Nun erfüllte ihn Stolz sogar, da? er auf seine lebensvolle Manier die Zeit verbrachte. Er mu?te nur nach dem Vergleich mit der Gro?mutter zu solchen halbtoten Puppen zurückkehren wie diese Frau Lichtnegger eine war, wie sein Bobenheim zu Hause. ... Ehrlich waren sie, aber das ist ja keine Kunst, ehrlich zu sein ... Diese dagegen, dieser Starrkopf, war eine bedeutende Person, die Bedeutendste der Familie nannte er sie, nach seiner intensiven Art fast schon verliebt in das neue Erlebnis, – etwas Gro?es fühlte er aus ihr strahlen, etwas bis zum letzten Tropfen Selbstst?ndiges und Unbewu?tes dabei. – Sie mochte eine Heldin sein, eine Deborah, aus jener alten Zeit noch, in der es so viele Helden gab, in der jeder Mensch den Kopf so hoch trug, da? man aus ein bi?chen Heldentum gar nicht so viel machte wie jetzt und da? das Andenken der Starken unter tausend andern, ebenso Starken vergessen ward. – Nein, die langen einsamen N?chte konnten diesem furchtlosen Geist nichts anhaben, der Tod hatte keinen Schrecken für sie, so erfüllt von ihrem eigentümlichen Leben war sie, von ihrer leuchtenden Gescheitheit, die alle ihre Fehler von Grund aus verkl?rte, o noch viel mehr als ein paar Schw?chen gutgemacht h?tte. Und Arnold sagte sich, in einer leichten Freude: ?Ja, ja, dem Klugen wird vieles vergeben, Klugheit ist ja das Licht der Welt? – und wie in einem gl?nzenden Strom von Selbstentschuldigungen und neuem Selbstbewu?tsein l?ste sich seine Schmach auf ... Pl?tz
?he mag es da geben, nicht wenig ...? Dann war sie wieder durch ein Bündel mit Strümpfen beleidigt, das vom Sofa fiel, als sie sich setzte. ?Wo nur die neuen Hemden hin sind, die ich ihr gekauft hab. – Ich mu
alte Leute haben ihren eigenen Kopf. Sie m?chte sich halt lieber mit dir ruh
rde ja im Schmutz ersticken? erwider
utter: ?Ich hab e Nac
r d
e dumme, die R
ber so darfst du doch nicht reden. Was f?llt
se her und redt und redt! Lauter Stu?. E Patsch von e Chochem is m'r lieber wie e Kisch von e Chamer. Das Gebit
chon wieder lustig.? Die Mutter fühlte ihr den Puls. ?
sie war gegen ihren Willen gleichsam krank geworden, sie dankte jetzt auch niemandem für ihr Besserbefinden. Nur trotzig
Telephon vielleicht. Vielleicht hast du eine bessere Verbindu
berwunden und meinte liebenswürdig mit einem ironischen L?cheln, für das
chen, das die Mutter im Topf heranbrachte, du
...? Offenbar hatte sie einen tüchtigen Hunger, denn sie sc
Salz h
z reizt doch.? Und si
d keinen Ges
ne zu zittern, den L?ffel an den Mund, nachdem die Mama nochmals geblasen und gekos
der was ni
t. Die Gro?mutter fragt doch nur, was das für eine Supp
zu erkennen geben ... Nicht
ach und l?ffelte weiter ?Was für Flasch
vom Ofen ?kostet zehn Kreuzer ... Die Mutter ist n?mlich noch a
erfreut ?Ja man mu? sparen mit dem Geld ... Wa?t
., unterbrach sie ihn ... Das Gespr?ch wurde nun immer lebhafter, w?hrend die Gro?mutter immer wieder nach einer Pause den Suppentopf vornahm; ja Arnold, der diesen Besuch bisher als ganz au?erhalb seiner Welt und st?dtischer Konversationsmanieren liegend angesehn hatte, fühlte sich jetzt fast wie in Gesellschaft, ohne Besonderheit, jedenfalls auf einem Niveau, das mit dem Küchensessel und den Dorffensterchen nicht das Mindeste zu tun hatt
r nicht gut?? ri
icht, ihr Gesich
ach, ernstlich. ?Ich werde es dir also ...? ?Ich m?chte sagen? unterbrach sie ?e Kopf von e Gans.? Er lachte: ?Aber nein, es soll ja eben keinen Kopf haben. Ein Unterhosenbandl ist es.? Si
drin. Du wolltest kei
t, es geht uns trotzdem gut.
schmal? sagte auch sofort die Alte ?Schlafst du denn genüg? Schlaf is e Wohlt?tigkeit für e schwachen Menschen. Regieleben? als b
l?tzlich mit einer Deutlichkeit in den Gedanken irdischen Verg?nglichseins versetzt, hier in dieser Stellung von drei Generationen, wi
bbich hat ach immer eso gelesen in der Nacht bei der Lampen, ich hab l?ngst gemant se schl?ft. Is Poldi emol nach Haus gekom
te, in der man solche Kinderbücher und M?rchen überhaupt wieder für wertvoll hielt, fand ihre Bemerkung unverst
machte es nach, wie der Bruder die weinerliche Stimme der Schwester sp?ttisch nachmachte. ?Aber mir scheints, wenn du nicht bald schlafen geh
fühlte, da? nichts mehr zu erz?hlen sei, nur um d
wieder auf und les weiter von der Hirschkuh ...? Jetzt hatte sie die Suppe zu Ende gegessen und rief pl?tzlich, ganz laut:
Als das Gespr?ch auf die verstorbene Schwester
f: ?E sch?ne Supp haste mir g
gehabt. – Und er beeilte sich: ?Was f?llt dir ein, die Mama wird dir doch nicht Pferdefleisch ka
le. ?Was kafste ach beim K?rbel. Der hat doch lauter verschimmelte Sachen. Wenn
r beruhigen. Also Adieu, Frau Goldberg, wir gehn jetzt essen, Sie k?nnen si
a? er den Wunsch nach einem bessern Abschied nicht unterdrücken konnte: ?Sch?n hast du es da, Gro?mutter, gleich m
nge vor: ?Ich bin ka Blumenverehrerin. Aber die Kinderl, wie se noch klein waren, die habn immer Blumen
ge bekommen.? Er reichte
u? sei.? Die Mutter war schon hinausgegangen. ?Also Adieu, wir kommen bald wieder.?
chtiger war sie, ja nichts auf der Welt erschien ihm jetzt in gleicher Weise wichtig. Er h?tte für sie sterben m?gen, so begeistert war er ... Die Mutter redete neben ihm her: ?Nicht zuh?ren kann ich, wenn sie von der seligen Marie spricht und Nebbich dazu sagt, oder von unsern Hüten. Ich glaube, wir haben überhaupt nie Hüte gehabt. Immer spricht sie so, als ob sie uns alles in überflu? gegeben h?tte. Gu
iese Erinnerungen der Mama h?tte er die Gro?mutter vielleicht überhaupt nur für eine fidele gute, etwas wetterwendische alte Frau gehalten, eine spassige Grobianin, – und nun, unter Mitwirken der Mama, entstand etwas ganz Ve
rn Schwiegersohn schreiben, habe sie aus ihrer verstellten Bedürftigkeitsrolle aufgeschreckt. Daher auch der tiefe Ha? ... überhaupt liebte es die Gro?mutter, sich als ganz arm und almosenwürdig hinzustellen, die Besuche ihrer Tochter kamen ihr daher auch zuzeiten ungelegen, wenn sie nicht so krank war wie jetzt, und deshalb verbreite sie, diese elegante Dame sei eine Liqueurfabrikantin und bringe ihr die Flaschen aus der Hauptstadt mit, eine ganz besondere Spezialit?t; denn von dem Magenliqueur trank sie natürlich keinen Schluck, sondern verkaufte ihn zu den h?chsten Preisen ihres Kopfes, die indessen für die neue junge Welt ringsum noch so
n des sch?nen Konsortiums, nein, es konnte nichts geschehn sein. Dies war vielleicht der erste Erfolg seines neuen, von der Gro?mutter beschützten Lebens ... Herr K?rbel selbst brachte das Blatt, freundlich l?chelnd. Gleich oben das Telegramm: Ponterrets Flug mi?glückt. Der Aviatiker landet nach einem Flug (Sprung) von 13 Sekunden. P?belausschreitungen an der Kassa. – Das eingeklammerte Wort ?Sprung? verdro? Arnold ganz besonders, wie eine pers?nliche Unbill, konnte man denn nicht ein bi?chen menschenfreundlicher sein! Ja ja, dazu hatte man die guten Freunde in der Redaktion! – Er legte das Blatt weg, nur unten fiel ihm noch ein fettgedruckter Ausspruch des Aviatikers selbst auf: Er sch?tze sich glücklich, da? er durch einen geschickten Griff am Lenkrad ein gro?es Unglück vermieden habe. Die Tribünen seien in Gefahr gewesen ... ?Mama, ich fahre
punkt ihres Ged?chtnisses her: ?Ja, vor dir